06.05.2020 – Großbrand in Entsorgungsbetrieb in Metjendorf

Metjendorf ( LK Ammerland) – Ein großes Aufgebot mussten die zahlreichen Einsatzkräfte aus dem Landkreis Ammerland und die Berufsfeuerwehr der Stadt Oldenburg am Mittwoch aufbringen.  Mit dem Alarmstichwort „unklare Rauchentwicklung“ ist die ortsansässige Wehr aus Metjendorf(Gem. Wiefelstede, LK Ammerland) zu einem Entsorgungsbetrieb alarmiert worden.

 

Bereits auf der Anfahrt zum Feuerwehrhaus war die Lage von den Einsatzkräften zu erkennen. Ein großer Rauchpilz stieg in den blauen Himmel auf. Sofort wurden weitere Wehren aus der Gemeinde Wiefelstede und von der Technischen Zentrale des LK Ammerland nachalarmiert. Zusätzlich wurden auch noch eine Drehleiter und Löschfahrzeuge aus der benachbarten Stadt Oldenburg hinzugezogen. Gepresste Papierballen hatten sich aus bisher ungeklärten Umständen entzündet. Ein Betreten der Halle war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich. Eine Riegelstellung zu in der Nachbarschaft befindlichen Wohnhäusern wurde aufgebaut und auch die auf dem Hof lagernden Papier-und Kunststoffballen wurden mit mehreren C-Rohren vor den Flammen geschützt. Mit zwei Wasserwerfern und zwei zusätzlichen Wasserwerfern von den Drehleitern konnte der erste Löschangriff der über 1600 qm großen Halle dann erfolgen. Mitarbeiter der Entsorgungsfirma kämpften mit Baggern und Radladern unermüdlich darum verbliebene Fahrzeuge, die an der Lagerhalle standen, zu retten und Teile der Blechverkleidung der Halle zu entfernen. Die in der Lager- und Sortierhalle gepressten Papierquader konnten so von mehreren Seiten mit bis zu 9 C-Rohren und 2  B-Rohren gelöscht werden. Durch die enorme Hitze verformte sich die Stahlkonstruktion so stark, dass kein Innenangriff möglich war.

Mit Hilfe eines THW-Fachberaters für den BereichStatik wurde ebenso wie mit einem vor Ort befindlichen Baustatiker entschlossen den vorderen Hallenbereich einzureißen.Ein Bagger aus dem Ort und ein angeforderter Räumtrupp des THW, die ebenfalls mit Bagger angefordert waren, konnten so die verformten Teile beseitigen. Zwischenzeitlich war durch die Art der Bedachung der zweiten, in Brand geratenen Halle der Verdacht auf Asbestverbauung aufgekommen. Daraufhin wurden der Zugführer Gefahrgut und die Dekon-Gruppe des Gefahrgutzuges des Landkreises Ammerland, die Umweltbehörde und das Ordnungsamt, sowie der Bürgermeister der Gemeinde Wiefelstede alarmiert. Nach labortechnischen Untersuchungen wurde der Verdacht ausgeräumt. Das Deutsche Rote Kreuz aus dem Landkreis Ammerland versorgte mit drei Ortsgruppen über den ganzen Einsatzverlauf hinweg die Einsatzkräfte mit Verpflegung. Die Nachlöscharbeiten dauerten durch die immer wieder aufflammenden Papierquader noch bis in den Folgetag. Leider kam es im Einsatzverlauf auch zu 7 Verletzten. 6 Mitarbeiter des Entsorgers hatten Rauchgase eingeatmet. Einer wurde vorsorglich in das Klinikum gebracht und konnte dieses wenig später wieder verlassen. Auch ein Feuerwehrmann zog sich Schnittverletzungen an der Hand zu und wurde ambulant behandelt. Im Verlauf des Einsatzes wurden immer wieder Wehren ausgetauscht, teils um Kräfte zu schonen und auch um den Brandschutz in den Gemeinden aufrecht zu erhalten. Mit über 160 Einsatzkräften aus den Wehren Metjendorf, Neuenkruge Borbeck, Neusüdende, Gristede, Rastede, Kayhauserfeld, Aschhausen, Ofenerdiek, Bad Zwischenahn, Petersfehn, der Technischen Zentrale Ammerland, Wiefelstede, Wahnbek, Elmendorf , Spohle und der Berfufsfeuerwehr Oldenburg, sowie  rund 40 Helfern des DRK und THW waren einige Wehren trotz Corona unter allen Sicherheitsvorkehrungen bis in den
Donnerstag im Einsatz. Die Ortsdurchfahrt war im Einsatzverlauf über die ganze Zeit voll gesperrt. Der Regierungsbrandmeister, sowie Kreisbrandmeister und Gemeindebrandmeister nebst Stellvertretern verfolgten neben Gemeindevertretern vor Ort sowie im Einsatzleitwagen 2 das Einsatzgeschehen. Einen entscheidenden Vorteil konnte man von der angeforderten Drohengruppe der Stadt Oldenburg verzeichnen. Einsatzlagen beurteilen und Löschangriffe planen ohne Einsatzkräfte zu gefährden hat sich  auch in Metjendorf bei dem 24-Stunden-Einsatz voll bewährt.

 

Text und Bilder: Heiko Pold – GPW FF Wiefelstede

 

 

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