Cloppenburg – Für den neunundzwanzigjährigen Kurt Lade war das Jahr 1967 ein ganz besonderes. Im Februar kam das erste Kind Horst zur Welt und kurze Zeit später trat der KFZ-Meister Lade der Feuerwehr Cloppenburg bei.
Sein Eintritt in die Wehr sollte die Feuerwehr Cloppenburg für die nächsten Jahrzehnte maßgeblich prägen. Lade fasste schnell Fuß und bewährte sich auf zahlreichen Einsätzen. Profitiert hat er dabei immer von soliden technischen Fähigkeiten und einer pragmatisch, zupackenden Art.
Um klare Worte war er nie verlegen – Kameraden aus der Zeit können das bestätigen. Da wurde die Rettungsschere einer Nachbarwehr auch schon mal als Nussknacker bezeichnet. Ernsthaft übel genommen hat ihm so etwas niemand. Schnell erarbeitete er sich einen guten Ruf im ganzen Landkreis. Lades Wort hatte Gewicht und wurde gehört. Über die üblichen Stationen einer Feuerwehrkarriere und die zugehörigen Lehrgänge kam Kuddel, wie er überall genannt wird, in das Amt des stellvertretenden Stadtbrandmeisters. Schließlich hatte er das Amt des ersten Feuerwehrmanns in der Stadt dann von 1993 sechs Jahre lang selber inne. Im Jahr 1999 wechselte er in die Altersabteilung. Am 30. August wurde Kurt für 50 Jahre Dienst im Feuerlöschwesen ausgezeichnet – in Abwesenheit. Sein gesundheitlicher Zustand machte ihm eine Teilnahme an der Ehrung unmöglich.
Zurück ins Jahr 1967. Kurt und Marianne Lade waren zum ersten Mal Eltern geworden. Wann ihr Sohn Horst den ersten Kontakt mit der Feuerwehr hatte ist nicht überliefert. Aber es gibt keinen Zweifel daran, dass der Einfluss seines Vaters maßgeblich dafür war, dass sich Horst Lade am 1. Juni 1977 bei der Jugendfeuerwehr vorstellte. Der Stadtbrandmeister zu dieser Zeit hieß Fritz Hömmken. 8 Jahre blieb Horst in der Jugendwehr. 1985 wechselte er in die aktive Wehr, machte sein Abitur und eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker. Später studierte er Maschinenbau. Der Feuerwehr blieb er in der Zeit immer treu. Er besuchte Lehrgänge und sammelte Einsatz- und Führungserfahrung. Ende der 80er Jahre engagierte er sich in der Jugendfeuerwehr später war er als Gruppenführer im Gefahrgutzug.
Im Juli 1999, mit 32 Jahren wurde Horst Lade dann stellvertretender Stadtbrandmeister. Er übte dieses Amt zunächst unter der Führung von Günther Rohde und später von Werner Tabeling aus. Inzwischen ist er selber Stadtbrandmeister, seit dem 1. April 2009 trägt er die Verantwortung für die Wehr mit gut 90 aktiven Mitgliedern, einer großen Jugendwehr, einer Altersabteilung und einem Fahrzeugpark im Wert von ca. 2 Millionen Euro.
Text und Bild: Björn Lichtfuss / PW