Ostrittrum (LK Oldenburg) – Als die Ortsfeuerwehr Neerstedt um 10:06 Uhr zu einem Mülltonnenbrand in die Rittrumer Straße nach Ostrittrum (Gemeinde Dötlingen) alarmiert wurde, klang beim ersten Einsatz des Jahres zunächst alles nach Routine.
Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass die Flammen bereits über einen Busch auf den Dachstuhl einer angrenzenden Scheune und auf eine außenliegende Strom- und Gasleitung übergegriffen hatten.
Im Innenraum der Scheune war ein halbes Dutzend dort gelagerter historischer Feuerwehrfahrzeuge in Gefahr.
Die ersteintreffende Besatzung des Neerstedter Tanklöschfahrzeuges leitete umgehend einen Löschangriff ein. Ein Atemschutztrupp wurde eingesetzt, um von außen eine weitere Brandausbreitung auf den Dachstuhl zu verhindern. Auch die Reste der Mülltonnen sowie ein nebenstehender Busch wurden abgelöscht. Dabei mussten zwingend vorgeschriebene Sicherheitsabstände beim Einsatz des Löschwassers beachtet werden. Eine außenliegende Strom- und Gasleitung war durch die Flammen so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass es in diesem Bereich immer wieder zu Funkenbildung kam.
Ein weiterer Atemschutztrupp überprüfte mit einer Wärmebildkamera das Innere der Scheune, die bereits stark verraucht war. Ein Druckbelüfter kam zum Einsatz, um das Gebäude zu belüften. Nach der Abschaltung der betroffenen Stromleitung wurde diese zunächst mit dem erst kürzlich beschafften Wechselstrom-Anzeiger überprüft. Erst im Anschluss konnte eine Steckleiter in dem Bereich eingesetzt werden, um den Dachbereich teilweise abzudecken und ebenfalls mit der Wärmebildkamera auf mögliche Glutnester zu untersuchen.
Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr konnten zahlreiche historische Werte des Herstellers Magirus-Deutz in der Scheune vor den Flammen bewahrt werden. Unter anderem zwei Drehleitern, ein Feuerwehrkran und mehrere Löschfahrzeuge. Eine der dort abgestellten Drehleitern stammte sogar noch aus den 1930er Jahren.
Insgesamt waren 25 Einsatzkräfte der Ortswehr Neerstedt mit drei Fahrzeugen angerückt. Außerdem waren ein Mitarbeiter der EWE sowie die Polizei vor Ort. Nach gut einer Stunde konnte die Feuerwehr wieder abrücken.
Text & Bilder: Jannis Wilgen